Das Biest Alexis Carrington aus der US-amerikanischen Fernsehserie Der Denver-Clan (Originaltitel Dynasty) zeigte immer schon ein spannendes Liebesleben: Im Laufe der neun Staffeln geht Alexis durch zahlreiche Hochzeiten und Scheidungen mit Männern, die sie oft bloß für ihre Intrigen nutzt. Auch in ihrem echten Leben, in dem Alexis Carrington den Namen Joan Collins trägt, war sie sehr umtriebig – anders als im Film hat die mittlerweile 80-jährige Engländerin dort aber eine gewisse Vorliebe für jüngere Männer.
Zur Zeit lebt sie mit Ehemann Nr. 5, dem 35 Jahre jüngeren aus Peru stammenden Schauspieler Percy Gibson zusammen. Dabei hat Joan, wie Mail Online berichtete, ein ganz entspanntes Verhältnis zu beträchtlichen Altersunterschieden in der Ehe: „Ich weiß nicht, warum Leute beim Alter überhaupt so besessen sind. Ich meine, 90 ist das neue 70, 70 ist das neue 50 und 50 ist das neue 40.“ Dennoch Grund genug für gewisse Journalisten/innen, sich über Paare mit höheren Altersunterschieden den Mund zu zerreißen und dabei den Betreffenden voreilig „ökonomische“ und berechnende Motive zu unterstellen.
Anzunehmen, Paare mit höherem Altersunterschied würden eher aus „ökonomischen“ Gründen zusammengehen als Gleichaltrige, ist ein „Klassiker“. Ökonomische Gründe spielen natürlich aber auch bei Gleichaltrigen eine Rolle – der 16-jährige Typ aus reichem Haus ist für die gleichaltrigen Mädels „cooler“ als sein armer Schulkamerad und oft wird es weniger mit „Liebe“ zu tun haben, wenn 16-jährige Mädels den Typen daten und mit ihm Sex haben, als mit der sozialen Anerkennung durch die Freundinnen. Den Mechanismus „Sex für soziale Anerkennung“ gibt es bei allen Primaten.
Wir sollten froh sein, dass die sexuelle Befreiung der 68er nach Jahrzehnten des Kampfes bewirkt, dass Schwule, Lesben, Transgender und andere nun ihre, von der Mehrheit ehemals als nicht „normgerecht“ empfundenen, sexuellen Bedürfnisse offen leben dürfen, sofern sie niemandem etwas zuleide tun. Und wir sollten uns dagegen wehren, wenn aus anderer Ecke versucht wird, Menschen ein neues „normgerechtes“ Sexualleben aufzuzwingen: Es gibt keinen „adäquaten“ Altersunterschied – Menschen verlieben sich in Menschen, die ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigen, welcher Art diese auch sein mögen. Der Altersunterschied ist bei der Partnerwahl nur ein Faktor unter vielen. Ein höherer Altersunterschied hat viele Vorteile, weil in einer Beziehung jeder etwas anderes einbringen sollte und „Jugend versus Lebenserfahrung“ ist ebenfalls ein „Klassiker“, der sich seit Millionen Jahren bewährt hat.
Joan Collins sieht mit ihren 80 Jahren immer noch super aus und rein optisch passt sie gut zu ihrem 35 Jahre jüngeren Partner. Sie als Leser/in meines Blogs wissen, dass entscheidend für die vom anderen Geschlecht empfundene Attraktivität von Mann und Frau über 50 nicht etwa plastische Chirurgie und Botox, sondern ein ausreichender Spiegel der wichtigsten Hormone ist. All jene Frauen und Männer, die über 50 sind und sexuell noch besonders attraktiv wirken, haben gute Hormonspiegel. Echte oder nachgeholfene. Wahrscheinlich hilft das Biest aus dem Denver Clan da, wie viele Hollywood-Stars, mittels Hormonal Regeneration (Bioidentical Hormone Replacement Therapy, BHRT) nach. Auch Gesichtsbehandlungen mit körpereigenen Stammzellen aus Fett haben vielen Diven zu vitaleren, jüngeren Gesichtern verholfen. Es ist wert zu erwähnen, dass viele Stars aus den USA ihre Behandlungen in Europa durchführen lassen, wo diesbezüglich mehr Erfahrung besteht.
Jedenfalls sollten wir die Errungenschaften der 68er bewahren und uns entschieden gegen neue Normierungsversuche unseres Liebeslebens wehren. Egal unter welchem Deckmantel sie daherkommen mögen und egal, ob sie sich gegen Beziehungen reiferer Frauen mit jüngeren Männern oder reiferer Männer mit jüngeren Frauen richten. Joan Collins gibt ein gutes Beispiel dafür, dass unser Liebesleben unsere und unseres Partners Privatsache ist. Und dabei soll es bleiben, meint
Ihr DDr. Heinrich