Wien (28.2.2008) — Ist die kosmetische Chirurgie einmal mehr ein Quell für Innovationen in der therapeutischen Medizin? Abgesaugtes Körperfett könnte künftig zur Behandlung erkrankter und geschwächter Organe des Körpers verwendet werden. DDr. Karl-Georg Heinrich, Experte für Ästhetische Medizin und Anti-Aging aus Wien und Prof. Albert Donnenberg von der Universität in Pittsburgh waren sich beim Gründungssymposion des Institute of Stem Cell Biology in Zürich einig: „Stammzellen aus körpereigenem Fett haben ein immenses therapeutisches Potential – in der Ästhetischen Medizin genauso wie in der Therapie von organischen Erkrankungen.“ DDr. Heinrich verwendet stammzellen-angereichertes Fettgewebe von Fettabsaugungen bereits jetzt als haltbares Füllmaterial für ästhetische Eingriffe wie zum Beispiel Brustvergrößerungen. „Sie haben aber eine besondere biologische Potenz, die Anwendungsmöglichkeiten weit über die Ästhetik hinaus nahe legen“, sagt DDr. Heinrich. Dem pflichtete Prof. Donnenberg, einer der international führenden Grundlagenforscher für Stammzellen aus körpereigenem Fett, aus mehreren Gründen bei:
Stammzellen, aus körpereigenem Fett extrahiert, werden nicht aus Embryonen gewonnen und sind daher ethisch unbedenklich. Da sie in ausreichender Menge aus Fett entnommen werden können, müssen sie vor der therapeutischen Anwendung – im Gegensatz zu Stammzellen aus Haut und Knochenmark – nicht künstlich zur Vermehrung angeregt werden. Da diese Stammzellen nicht „bearbeitet“ sondern nur angereichert werden, kann man laut Prof. Donnenberg davon ausgehen, dass die therapeutische Anwendung dieser Stammzellen mit keinem zusätzlichen Risiko hinsichtlich der Entstehung von Zellentartungen oder Tumoren verbunden ist. Dem pflichtet auch DDr. Heinrich bei, der darüber hinaus die Rolle des „Micro-Environment“ bei der Ausdifferenzierung der Stammzellen zu erwachsenen Zellen unterstrich – das umgebende Gewebe in dem sich die Stammzellen einnisten, steuert offenbar, welche Art von Zellen (Haut-, Fett-, Muskelzellen etc.) aus ihnen heranwachsen.
DDr. Karl-Georg Heinrich war einer der internationalen Teilnehmer des Symposions. Prominent waren auch andere Teilnehmer: Prof. Wolfgang Klietmann von der Harvard Medicin School in Boston, Prof. David Scadden vom Harvard Stem Cell Institute, Prof. Albert Donnenberg von der Universität in Pittsburgh und Prof. Herbert Zech vom Institute of Reproduction Medicine in Bregenz.
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