Transgender-Personen wünschen sich häufig natürliche, weibliche Formen ohne Silikonimplantate. Die Herausforderung dabei ist einerseits, ob sie genug Eigenfett haben, andererseits, ob ihre Brust genügend flexibel ist, um mit Eigenfett vergrößert zu werden.
Zunächst zum erforderlichen Fett: Normalgewichtige Männer habe zu wenig Fett für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett oder Stammzellen. Transgender-Personen hingegen nehmen kontinuierlich weibliche Hormone, um ihren Körper zu verweiblichen. Nach einigen Jahren Hormoneinnahme sollte genug Fett an weiblichen Stellen vorhanden sein, um eine Brustvergrößerung durchzuführen. Die erforderlichen Hormone können als bioidentische Hormone zugeführt werden, die den menschlichen Hormonen in ihrer Struktur gleichen.
Nachdem Transgender-Personen durch Einnahme von weiblichen Sexualhormonen ihren Körper weiblicher gemacht haben, wollen Sie häufig deutlich weiblichere, vergrößerte Brüste. Prinzipiell ist stammzellangereichertes Eigenfett hierfür eine gute Alternative zu Silikon, vorausgesetzt, es ist an den richtigen Stellen genug Fett vorhanden.
Dennoch sollten die vorhandenen, flachen Brüste vorher durch Vordehnung flexibel gemacht werden, damit sie eine ausreichende Menge Fett aufnehmen können. Vordehnen kann man mittels eigener Saug-BHs oder durch regelmäßige Injektion von Kochsalzlösung.
Was ist nun das Resümee? Transgender-Personen, die ihren Körper deutlich weiblicher akzentuieren wollen, müssen zunächst mit Hormonen die gewünschten Veränderungen herstellen. Natürlich bedeutet dies einen Eingriff in den Hormonhaushalt, der gut überlegt werden muss. Danach können diese Veränderungen durch ästhetische Eingriffe, etwa mit Eigenfett, verstärkt und betont werden.
Sind die Erwartungen aber, z.B. hinsichtlich Brustvergrößerung, zu überzogen (oder die Voraussetzungen ungünstig) müssen anstelle von natürlichen Methoden wie stammzellangereichertem Eigenfett künstliche Implantate verwendet werden, um die erwünschte Veränderung erzielen zu können.
Ihr DDr. Heinrich