Angelina Jolies Brustrekonstruktion: Eigenfett und Stammzellen statt Silikon?

Die aus Tomb Raider und zahlreichen weiteren Hollywood-Filmen bekannte Angelina Jolie hat es geschafft, sich mit ihrer Schauspielerei und ihrem Engagement für humanitäre Projekte weltweit einen Namen zu machen. Ihr eiserner Wille, ihre zahlreichen Auftritte und ihre große Familie, die immer hinter ihr steht, machen das Sexsymbol zum Inbegriff der Power-Frau. Was Angelinas Fans in den letzten Monaten aber vor allem brennend interessiert hat, ist, wie es der Schönheit nach ihrer umfangreichen Brustoperation ergeht.

Angelina Jolie ließ sich aufgrund einer erblichen Veranlagung – sie trägt das „Brustkrebsgen“ BRCA1 – vorbeugend das Drüsengewebe ihrer Brüste entfernen. Durch diesen Eingriff entstand jedoch, wie auch bei der Entfernung eines Tumors aus der Brust, ein bedeutender Volumsverlust. Formabweichungen und verlorenes Volumen infolge von Operationen lassen sich nur durch eine Rekonstruktion der betroffenen Brust korrigieren.

Erfahrungsgemäß wünschen sich Patientinnen, nachdem sie den Brusteingriff gut überstanden haben, oft als erstes ihre natürliche Brustform wiederherzustellen. Dabei müssen sich weder Angelina Jolie noch andere Patientinnen mit Silikonimplantaten abfinden, die üblicherweise alle 5 bis 10 Jahre getauscht werden müssen – stets verbunden mit neuen Schmerzen, Narben und dem Risiko der Vollnarkose.

Als Alternative zur herkömmlichen Brustrekonstruktion mit Silikon oder aufwendigen plastischen Verschiebeoperationen gewinnt zunehmend körpereigenes Fett an Bedeutung. Im Gegensatz zu Silikon ist Fettgewebe ein natürlicher Füllstoff, der sich „echt“ anfühlt und in jeder Position natürlich aussieht. Dies war auch der Grund, weshalb sich die US-Schauspielerin Suzanne Somers 2012 die Brust nach einer Tumorentfernung mit stammzellangereichertem Eigenfett rekonstruieren ließ. Somit wäre die Brustrekonstruktion mit Eigenfett auch für Angelina eine vielversprechende Lösung.

Je nach Ausgangssituation erfordern Brustrekonstruktionen mit Eigenfett manchmal mehrere Eingriffe, bis die gewünschte Form wiederhergestellt ist. Auch eine Dehnung der betroffenen Brust mittels eines mechanischen Saug-BHs (Brava-Methode) kann vor bzw. nach den Eingriffen empfehlenswert sein. Dazu sollte ein entsprechender Saug-BH mehrere Wochen vor den Eingriffen nachts getragen werden. Durch den mechanischen Sog wird das Brustgewebe gedehnt und die Brust kann mehr Eigenfett aufnehmen. So kann das Endergebnis mit einer geringeren Zahl an Eingriffen erzielt werden.

Die Rekonstruktion der Brust mit Eigenfett erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung und dauert pro Eingriff etwa 3 bis 4 Stunden. Das benötigte Fett wird durch eine Fettabsaugung mit Mikrokanülen gewonnen. Bei dieser Liposkulptur genannten Form der Fettabsaugung wird Fett ausschließlich gewebeschonend in Handarbeit abgesaugt. Das gewonnene Eigenfett wird anschließend entweder unbehandelt oder nach Anreicherung mit körpereigenen Stammzellen mit feinen Nadeln in die Brust injiziert.

Die mit Eigenfett und Stammzellen rekonstruierte Brust besteht zur Gänze aus lebendem, körpereigenem Gewebe. Da alle Schritte in örtlicher Betäubung erfolgen, ist die Patientin nach dem Eingriff voll mobil, ein stationärer Aufenthalt ist überflüssig. Die Nachsorge ist einfach, die kleinen Einstichstellen der Injektionsnadeln verheilen, wie bei einer Blutabnahme, üblicherweise innerhalb kurzer Zeit ohne sichtbare Narben.

Mit ihren neuen weiblichen Rundungen könnte Angelina auf jeden Fall als Lara Croft in einem neuen Tomb-Raider-Film abenteuerliche Rätsel lösen, jedoch hat der Hollywood-Star sich dazu entschieden, Rollen im Märchenfilm Maleficent und dem Kriegsabenteuer Unbroken anzunehmen, auf die wir genauso gespannt sein dürfen, meint

Ihr DDr. Heinrich

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