Übergewicht, auch als „Adipositas“ oder Fettleibigkeit bekannt, ist eines der zentralen gesundheitlichen Probleme unserer westlichen Welt. Die Zahl der Übergewichtigen nimmt auch hierzulande rapide zu: Etwa jeder fünfte Österreicher hat einen Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30 und gilt demnach als adipös. Dadurch verschlechtert sich nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, die mit Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes und Gelenksschmerzen zu kämpfen haben, es sinkt auch ihre Lebenserwartung.
Adipositas kann verschiedene Ursachen haben kann. Essen von zu viel Kohlenhydraten ist meist die Wurzel, jedoch reagiert nicht jeder Mensch gleich auf diese Fehlernährung. Häufig geraten als Folge der Fehlernährung Hormonhaushalt und Stoffwechsel aus der Balance. In der Folge produziert der Körper von bestimmten Hormonen zu viel und von anderen zu wenig. Fettzellen produzieren Östrogen, das wiederum die Bildung von Fett fördert.
Dieses hormonelle Ungleichgewicht macht Bemühungen zur Gewichtsabnahme mit Diäten allein oft schwierig und noch dazu meist langfristig erfolglos.
Es kommt auch häufig vor, dass Erkrankungen der Schilddrüse Übergewicht erzeugen, ohne dass übermäßig Kohlenhydrate gegessen werden. T3 und T4, Hormone, die in der Schilddrüse produziert werden, spielen bei Übergewicht eine besondere Rolle. Wird zu wenig von diesen Schilddrüsenhormonen produziert, funktioniert der Energiestoffwechsel des Körpers nicht mehr richtig. In solchen Fällen zeigen sich dann auch weitere Symptome von Schilddrüsenschwäche, wie „Aufgequollensein“, Kälteempfindlichkeit, Verstopfung und Trägheit – Hinweise darauf, dass der Stoffwechsel verlangsamt ist.
Durch die Zufuhr von Schilddrüsenhormonen können der Stoffwechsel angeregt und diätresistentes Übergewicht bekämpft werden. Der Bedarf an Schilddrüsenhormonen muss individuell ermittelt werden. Eine an jeden Patienten angepasste Hormonal Regeneration® (Bioidentical Hormone Replacement Therapy, BHRT) mit bioidentischen Hormonen, die den menschlichen Hormonen im Aufbau gleichen, kombiniert mit Ernährungsumstellung und körperlichem Training, fördert die nachhaltige Gewichtsabnahme.
Unbehandelt kann Adipositas eine Reihe ernsthafter Erkrankungen verursachen. So kann etwa Gelenksabnutzung einer britischen Studie zufolge durch die veränderte Produktion der Hormone Leptin und Resistin in den Fettzellen hervorgerufen werden. Leptin hat die Aufgabe, das Körpergewicht zu regulieren und das Immunsystem zu stärken. Im Übermaß vorhanden verursacht es jedoch Entzündungsreaktionen und greift den Gelenksknorpel an. Resistin wiederum fördert Entzündungszellen und ist bei Arthrose in zu großer Menge vorhanden.
Eine ärztlich unterstützte Gewichtsabnahme kann helfen, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Durch eine schonende Fettabsaugung mit Mikrokanülen an störenden lokalen Problemzonen werden östrogenproduzierende Fettpolster an Bauch und Hüften, die eine weitere Fetteinlagerung im Körper begünstigen, reduziert. Damit verringert sich zugleich die Anzahl an Fettzellen, die für die Produktion von Leptin und Resistin verantwortlich sind.
Kann das „lästige“ Fett auch nützlich sein? Aber ja – aus dem abgesaugten Fett können „mesenchymale“ Stammzellen gewonnen und zur Regeneration geschädigter Organe, wie auch abgenützter Knorpel, Knochen und Gelenke, verwendet werden. Stammzellen aus Eigenfett scheinen neben ihrem regenerativen Potential auch entzündungshemmend zu wirken, wodurch sich die Beweglichkeit von Patienten mit Arthrose verbessern kann. Gelenksbehandlungen mit Stammzellen aus Eigenfett werden ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Eine individuell angepasste Kombination aus schonender Fettabsaugung mit Mikrokanülen, Therapie mit bioidentischen Hormonen, Ernährungsumstellung und regelmäßigem Sport reduziert langfristig das Übergewicht und fördert die hormonelle Balance. Die dabei gewonnenen Stammzellen können zur Regeneration der durch Überlastung geschädigten Gelenke genutzt werden.
So wird aus dem erfolglosen Kampf gegen das Übergewicht letztlich ein erfolgreiches Streben nach Idealgewicht und gesünderen Gelenken, meint
Ihr DDr. Heinrich