Was für Michael Douglas in seiner Rolle als Gordon Gekko im Film Wall Street galt, gilt offenbar für viele Banker, Broker und Fundmanager in Manhattan: Sie stehen dauernd unter Strom, um erfolgreiche Deals zu landen. Dies ist seit Anbrechen der Finanzkrise schwieriger geworden, als seinerzeit, wodurch der gesundheitliche Druck bei Finanzmanagern gestiegen ist. Auch die zunehmende Humorlosigkeit der Aufsichtsbehörden und Staatsanwaltschaften, was Insidergeschäfte anbelangt, macht den Gordon Gekkos das Leben schwer. Wen wundert es, dass sie Abhilfe suchen?
Kürzlich bat mich ein Bekannter um meine Meinung zu einem Bericht aus der Financial Times: Immer mehr Banker und Broker der Wall Street lassen sich demnach seit Beginn der Finanzkrise von einem New Yorker Arzt mit Testosteron behandeln. Sie möchten so an Selbstvertrauen und Durchsetzungskraft gewinnen und einer krisenbedingten Zwangspensionierung wegen zu geringer Produktivität entkommen. Angeblich greifen in den USA bereits andere medizinische Zentren den Trend auf. Sogar im Fernsehen läuft, so wird berichtet, Werbung für Therapien mit Testosteron!
Mittlerweile wissen wir, dass Hormone bei unserem Stressempfinden, aber vor allem für unsere Kraft und Ausdauer eine bedeutende Rolle spielen. Mit zunehmendem Alter und auch bei Stress sinkt die Produktion unserer Hormondrüsen und die Hormonspiegel fallen ab. Die Folge sind die bekannten Alterssymptome wie verminderte Leistungsfähigkeit, geringe Stressresistenz, Burnout, Libidoverlust und oft auch Impotenz und Übergewicht.
Ab etwa 40 haben fast alle Menschen zu wenig Testosteron. Da aber auch die anderen Hormonspiegel sinken, sollte nicht nur Testosteron, sondern alle anderen wichtigen Hormone (Wachstumshormon, Melatonin, Cortisol, Progesteron etc.) substituiert werden, um einen regenerierenden und verjüngenden Effekt zu erzielen. Bei Hormontherapien wie der Hormonal Regeneration® (Bioidentical Hormone Replacement Therapy, BHRT) ist essentiell, dass ausschließlich bioidentische Hormone verabreicht werden. Bioidentische Hormone gleichen unseren menschlichen Hormonen in ihrem chemischen Aufbau und sind nichts Körperfremdes.
Da die Hormonspiegel unseres Körpers kybernetisch miteinander verschaltet sind, sollten Therapien mit bioidentischen Hormonen von einem erfahrenen Arzt verordnet und begleitet werden, um unbeabsichtigte Wirkungen zu verhindern. So wandelt etwa überschüssiges Fettgewebe Testosteron in unerwünschte Östrogene um, weswegen Testosteronersatz bei Übergewichtigen anders geplant werden muss, als bei Normalgewichtigen. Oft ist in solchen Fällen eine Kombination aus Hormontherapie, Fettabsaugung und einem auf die Bedürfnisse des Patienten maßgeschneiderten Trainings- und Diätplan hilfreich.
Eine Hormonal-Regeneration®-Kur dauert üblicherweise 3 oder 6 Monate. Bereits kurz nach Therapiebeginn verschwinden innere und äußere unliebsame Zeichen des Alters und der Überlastung. Kraft, Ausdauer, Leistung, sexuelle Ausstrahlung, Libido und Potenz steigen, die Haut wird straffer und sogar Fältchen verschwinden. Auf Wunsch des Patienten können je nach Zielsetzung Therapien mit bioidentischen Hormonen in Phasen hoher Belastung oder als Kur zum Wohlfühlen nach einiger Zeit wiederholt werden.
Von einer Monotherapie mit Testosteron ist bei ansonsten gesunden Männern abzuraten, da die Ergänzung nur eines der altersbedingt verminderten Hormone zu Imbalancen führt. Dies zeigt sich besonders, wenn bereits Alterszeichen sichtbar sind, die nichts mit Testosteron zu tun haben: Die Behandelten sehen oft aus wie greisenhafte Bodybuilder. Resultat einer balancierten Hormonellen Regeneration sollte aber sein, dass der Behandelte deutlich jünger aussieht, als er ist. Außerdem sind bei hohen Mengen an Testosteron als Monotherapie unliebsame Nebenwirkungen wie eine Hodenschrumpfung zu erwarten. Also bitte alle wichtigen Hormone analysieren und ergänzen lassen!
Ein weiterer Grund gefällig, weswegen eine Monotherapie nur mit Testosteron bei Wall-Street-Bankern und -Brokern kaum ratsam wäre? Denken wir an Gordon Gekko: Testosteron macht nicht nur ausdauernder und kräftiger, sondern steigert auch Aggressivität, Risikobereitschaft, Egoismus und die Neigung, gegen Gesetze zu verstoßen – keine Eigenschaften, die in einer globalen Finanzkrise wünschenswert scheinen, meint
Ihr DDr. Heinrich