Was macht Fettabsaugung gefährlich?

Wien (19.1.2005) — Aus Anlaß eines Todesfalls im Zusammenhang mit einer Fettabsaugung in Ungarn wird diskutiert, welche Faktoren diesen Eingriff gefährlich machen. Der einzige signifikante Sicherheitsfaktor bei einer Fettabsaugung scheint die Wahl der Anästhesie zu sein. Andere Faktoren, wie die Fachzugehörigkeit des operierenden Arztes spielen keine Rolle. „Unter den international anerkannten Spezialisten der Fettabsaugung sind sowohl Hautärzte als auch plastische Chirurgen und Allgemeinmediziner und es gibt keine Hinweise darauf, dass das Operationsrisiko bei einer dieser drei Fachgruppen höher wäre“, sagt der Wiener kosmetische Chirurg DDr. Karl-Georg Heinrich. Vielmehr hängt die Gefahr von Komplikationen durch Blut- oder Fettgerinnsel offenbar davon ab, ob der Eingriff in Narkose oder unter lokaler Betäubung durchgeführt wird.

Den entscheidenden Durchbruch für die kosmetische Fettabsaugung brachte die Entwicklung der Tumeszenzanästhesie durch den amerikanischen Hautarzt Dr. Jeffrey Klein. Dabei wird das abzusaugende Fett mit einer Mischung aus stark verdünnter Kochsalzlösung, einem lokalen Betäubungsmittel (z.B. Xylocain) und kleinsten Mengen des Hormons Adrenalin infiltriert. Diese, nach ihrem Erfinder „Klein’s Solution“ genannte Lösung hat einen dreifachen Effekt: Sie betäubt höchst effizient das Operationsgebiet, das Adrenalin verengt die Gefäße und reduziert damit die Gefahr von Blutungen und die relativ große Flüssigkeitsmenge erleichtert das Absaugen des Fettes.

Wie sicher diese Methode ist, zeigte 1995 eine Arbeitsgruppe um C. William Hanke. Die Wissenschaftler analysierten das gesamte damals bekannte Daten- und Studienmaterial zu diesem Thema, was eine Gesamtzahl von mehr als 40.000 Operationen unter Tumeszenzanästhesie ergab. Eine so hohe Zahl von Operationen lässt gute Schlüsse hinsichtlich der Sicherheit einer Methode zu. Erfreuliches Ergebnis: Bei keinem einzigen Eingriff kam es zu tödlichen oder lebensgefährlichen Komplikationen, es war keine einzige Spitalseinweisung notwendig. In sehr seltenen Fällen traten leichtere Komplikationen wie anhaltende Schmerzen nach dem Eingriff, Fieber oder starke Müdigkeit auf. Alle diese möglichen Nebenwirkungen wurden mit einer Häufigkeit von weniger als 0,1 Prozent beobachtet. Das liegt weit unter dem Restrisiko jeder Vollnarkose. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind sehr selten. Bislang wurde nur ein einziger Fall bekannt, wo es durch das Zusammenwirken von Tumeszenzanästhesie und einem Antidepressivum zu Komplikationen kam (von denen sich die Patientin vollständig erholte).

Als „äußerst problematisch“ bezeichnet DDr. Heinrich eine häufig zitierte Studie, in der eine angebliche hohe Dunkelziffer von Todesfällen bei Fettabsaugungen behauptet wird: „Bei dieser US-Auftragsstudie hat man Chirurgen gefragt, von wie vielen Todesfällen in Zusammenhang mit Fettabsaugungen sie gehört haben. Dann hat man die Angaben einfach zusammengerechnet und daraus auf das Risiko geschlossen. Weder wurde überprüft, ob es die angegebenen Todesfälle tatsächlich gegeben hat, noch hat irgendjemanden interessiert, ob da nicht ein und derselbe Fall mehrfach angegeben wurde. Nehmen wir an, es hätte einen einzigen Todesfall geben und hundert Chirurgen haben davon gehört. Das ergibt nach diesem Studiendesign dann 99 fiktive Todesopfer. Diese Erhebung wird in Fachkreisen nicht ernst genommen. Leider geistert sie immer wieder durch die Medien.“

Es trifft hingegen zu, dass es bei Fettabsaugungen unter Vollnarkose manchmal zu Thrombosen oder Embolien kommt, wo Blut-oder Fettgerinnsel Blutgefäße verstopfen. In seltenen, tragischen Fällen kann dies tödlich enden. Offenbar bewirkt die Lähmung der Gefäßmuskulatur durch die Narkotika/Muskelrelaxantien, die bei der Vollnarkose eingesetzt werden, eine erheblich erhöhte Thrombose-/Embolieanfälligkeit in der Zeit nach dem Eingriff. Auch die Bettlägrigkeit als Folge der Narkose stellt ein Risiko bezüglich Thrombose-Entstehung dar. „Folgerung muss sein“, so DDr. Heinrich, „Fettabsaugungen so schonend durchzuführen – am besten mit Mikrokanülen und schwachem Absaugesog – dass sie unter reiner örtlicher Betäubung ohne Narkose gemacht werden können und die Patienten anschließend voll mobil sind!“

Bis heute hat sich bewahrheitet, was Dr. Klein 1997 im Editorial des Fach-Journals Dermatologic Surgery schrieb: „Der einzige Faktor, der die Sicherheit einer Fettabsaugung signifikant beeinflusst, ist die Methode der Anästhesie. Die Tumeszenzanästhesie, die ausschließlich mit lokaler Betäubung auskommt, ist sicherer als die Semi-Tumeszenzanästhesie, bei der zusätzlich Vollnarkose oder starke intravenöse Sedierung eingesetzt werden.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert. Weitere Informationen unter http://www.liposuction.com/ und http://www.ddrheinrich.com/.

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