Immer wieder beklagten Patientinnen, dass Sie unzufrieden mit ihren Silikonimplantaten sind und Beschwerden haben. Oft wird uns von einem unangenehmen Fremdkörpergefühl oder Komplikationen (z.B. Kapselfibrose) berichtet. Auch der PIP-Skandal (minderwertiges Industriesilikon wurde für Brustimplantate verwendet) löste bei vielen Patientinnen ein Umdenken in Bezug auf die gesundheitlichen Risiken von Silikon aus. Körperfett als körpereigener Füllstoff ermöglicht eine natürliche Brustvergrößerung.
Ablauf des Brustaufbaus mit Eigenfett
Manche Patientinnen konsultieren uns erst nach der Entfernung ihrer Silikonimplantate, andere wiederum kommen bereits davor zu uns, um den Behandlungsplan von Beginn an mit uns abzustimmen. Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen: Meistens erfolgt der Brustaufbau mit Eigenfett einige Monate nach Entfernung der Silikonimplantate, wenn der Heilungsprozess nach der Implantatentfernung abgeschlossen ist. Erfahrungsgemäß dauert der Genesungsverlauf ca. 3 bis 4 Monate. Alternativ ist es unter ganz bestimmten Voraussetzungen möglich, die Entfernung der Silikonimplantate und den Brustaufbau mit Eigenfett im Rahmen eines einzigen Eingriffs durchzuführen.
Das Nachher-Foto gibt das tatsächlich erzielte Behandlungsergebnis wieder. Zum Schutz der Anonymität der dargestellten Person können individuelle physische Besonderheiten (z.B. Muttermale, Tattoos) entfernt worden sein.
Wenn die Silikonimplantate bereits vorab entfernt wurden, erfolgt der neuerliche Brustaufbau mit Eigenfett im Rahmen eines ambulanten 3- bis 5-stündigen Eingriffs unter örtlicher Betäubung. Sollen die Implantate unmittelbar vor dem Eigenfettbrustaufbau entnommen werden, dauert der Eingriff länger und wird meistens im Dämmerschlaf durchgeführt.
Das für den eigentlichen Brustaufbau benötigte körpereigene Fett als Füllmaterial gewinnen wir durch Fettabsaugung (wahlweise mit Mikrokanülen oder Standardkanülen). Bei der Liposkulptur, einer speziellen Form der Fettabsaugung, werden Fettdepots gewebeschonend in Handarbeit abgesaugt und geformt. Zur größtmöglichen Körperschonung verzichten wir ausnahmslos auf die Verwendung von Saugmaschinen und Skalpellen. Das so gewonnene Körperfett wird entweder noch mittels Stammzellanreicherung oder Stammzellkonzentration aufbereitet und danach in die Brüste injiziert oder ohne weiteren Zwischenschritt implantiert. Die Patientin entscheidet, welche Methode zur Fettaufbereitung angewendet wird.
Manchmal beklagen Patientinnen, dass sich bestehende Silikonimplantate durch die Brust abzeichnen. Wenn die Patientinnen keine Entfernung der Implantate wünschen, kann Eigenfett zum Aufbau von zusätzlichem Brustgewebe zwischen Haut und Implantat verwendet werden.
Wiedergewonnene natürliche Brust
Das Ergebnis des Brustaufbaus mit Eigenfett beeindruckt durch seine Natürlichkeit. Da das zusätzliche Brustvolumen zur Gänze aus einem körpereigenen „Füllstoff“ besteht, fühlt sich die vergrößerte Brust vollkommen „echt“ an und sieht in jeder Körperposition, ob in Bewegung oder in Ruhe, natürlich aus. Darüber hinaus verleiht der lokal verjüngende Effekt der körpereigenen Stammzellen der Brust meist ein jüngeres, festeres und strafferes Aussehen.
Im Rahmen eines Eingriffs kann üblicherweise eine Vergrößerung der Brust um ca. eine halbe bis zu zwei Körbchengrößen erzielt werden. Typisch sind Vergrößerungen um etwa eine Körbchengröße. Die Einstichstellen der Injektionsnadeln an der Brust verheilen, ähnlich wie bei einer Blutabnahme, meist ohne für das freie Auge sichtbare Narbenbildung. Erfolgt der Brustaufbau mit stammzellangereichertem Eigenfett bleibt in der Regel ein Großteil des neuen Brustvolumens langfristig erhalten. Bei herkömmlichen Eigenfetttransfers hingegen sind oft Auffrischungen nötig.
Die Zeit nach dem Eingriff
Ich entschied mich für eine Brustvergrößerung mit Stammzellen, nachdem ich mir die Silikonimplantate hatte entfernen lassen müssen. Das Ergebnis ist nicht mit dem einer normalen Brustvergrößerung zu vergleichen. Wenn ich nämlich nicht wüsste, dass da was gemacht wurde, dann würde ich glauben, dass die Brust so gewachsen ist!
Wie bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett ist der Aufwand für die Nachsorge relativ überschaubar: In der Nacht nach dem Eingriff müssen Sie einen Verband tragen, danach Kompressionswäsche (je nach Art der genutzten Fettabsaugungskanülen 1 Woche oder 6 bis 8 Wochen). Circa 4 Wochen lang ist ein Sport-BH zu verwenden.
Normalerweise können Sie nach einem Brustaufbau mit Eigenfett bereits 2 bis 3 Tage nach dem Eingriff wieder arbeiten. Wichtig ist, dass Sie in den ersten Wochen nach dem Eingriff keine abrupten Bewegungen machen und keine schweren Gewichte heben (z.B. Tragen von schweren Einkaufstaschen, bestimmte Sportarten wie Tennis, Brustschwimmen etc.). Wir begleiten Sie während des Genesungsprozesses und geben Ihnen individuelle Nachsorgeempfehlungen.